„Morgen, morgen nur nicht heute, sagen alle faulen Leute“. Diese Weisheit beschreibt in einfachen Worten, was Prokrastination, im Volksmund auch Aufschieberitis genannt, bedeutet.
Prokrastinierende Menschen verschieben tatsächlich unangenehme Aufgaben immer wieder auf den folgenden Tag, bis der Druck fast unerträglich wird.
Kein Problem, wenn dies nur hin und wieder vorkommt und keinen Ärger in Job oder Studium verursacht.
Wird jedoch das Aufschieben einer lästigen oder schwierigen Arbeit zum Dauerthema, könnte eine psychische Störung dahinterstecken.
Prokrastination-Therapie – wann Hilfe zur Notwendigkeit wird!
Wenn Du vermutest, an Prokrastination zu leiden, hier zunächst einmal die gute Nachricht: Dein Verhalten hat rein gar nichts mit Faulheit zu tun.
Im Gegenteil: Menschen die prokrastinieren, sind in aller Regel Perfektionisten und beschäftigen sich intensiv mit vielfältigen Aufgaben, nur nicht mit derjenigen, die gerade erledigt werden sollte.
Wenn Du eine lästige Aufgabe immer wieder auf den nächsten Tag verschiebst, gerätst Du irgendwann unweigerlich unter massiven Zeitdruck.
Dieser kann sich nach und nach in Versagensängsten bis hin zu ernsthaften Depressionen bemerkbar machen. Ganz zu schweigen von der Kritik, mit der Du konfrontiert wirst.
Der Turm Deiner unerledigten Aufgaben wird immer höher, der innere Schweinehund immer größer. Gute Ratschläge oder die Aufforderung, Dich zusammenzureißen sind absolut fehl am Platz und helfen Dir nicht weiter.
Aber die Gefahr, negative Konsequenzen in Kauf nehmen zu müssen, steigt signifikant. Spätestens dann ist es Zeit, die Reißleine zu ziehen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Prokrastination zu überwinden.
Prokrastination-Therapie – professionelle Hilfe bei Prokrastination
Du findest im Internet unzählige Ratgeber über Zeitmanagement. Viele hören sich in der Theorie gut anhört, sind in der Praxis ohne Begleitung nur schwer umzusetzen.
Suche Dir Menschen, die ein ähnliches Problem haben, vielleicht eine Selbsthilfegruppe, um Erfahrungen auszutauschen und Strategien zu entwickeln.
In schwereren Fällen der Prokrastination setzt die moderne Psychologie mit kognitiver Verhaltenstherapie an. Studien besagen, dass Prokrastination kein angeborenes, sondern ein erlerntes Verhalten darstellt, welches Du wieder verlernen musst.
Es gibt viele Ursachen für Prokrastination. Es gilt sie aufzudecken und den Umstand zu identifizieren, unter dem sie entstanden ist.
In der Verhaltenstherapie wirst Du angeleitet, anhand konkreter Situationen Deine Ängste und Bedürfnisse zu erkennen, damit Du sie mit Deinen vorhandenen Aufgaben und Pflichten in Einklang bringen kannst.
Prokrastination ist ein weit verbreitetes Phänomen
Du bist mit Deinem Problem nicht alleine. Warte nicht, bis Du im Job oder Studium in ernsthafte Schwierigkeiten gerätst.
Deine Bedürfnisse, als auch die anstehende Arbeit haben ihre Daseinsberechtigung und sogar den gleichen Stellenwert.
Aber Du solltest lernen, beiden gerecht zu werden und ihnen den Raum zu geben, den sie verdienen.
Damit hast Du bereits den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Prokrastination ist kein auferlegtes Schicksal, Du kannst sie überwinden.